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04.03.2024 Die bedeutendsten Edelsteinminen der Welt
Edelsteinminen sind Orte, an denen die Natur ihre verborgenen Schätze offenbart. Schon vor Jahrhunderten führte die Suche nach kostbaren Juwelen die Menschen in entlegene Winkel der Welt. Von Myanmar bis ins Habachtal in Salzburg stellen wir Ihnen einige der bedeutendsten Edelsteinminen der Welt vor.
Das Mogok-Tal in Myanmar
Die Minen im Mogok-Tal in Myanmar (früher “Burma”) zählen zu den weltweit bekanntesten Rubinvorkommen. Nicht umsonst wird das Gebiet auch als “Tal der Rubine” bezeichnet und blickt auf eine lange Tradition der Edelsteingewinnung zurück: Schon in der Steinzeit wurden dort Rubine und Saphire abgebaut.
Die Rubine aus dem Mogok-Tal sind berühmt für ihren einzigartigen Farbton: ein reines Rot mit einem leichten Blaustich. Diese sogenannten Taubenblutrubine (Pigeon Blood Ruby) werden zu hohen Preisen gehandelt. Oftmals werden blasse Rubine nachträglich durch Brennen behandelt, um den begehrten Farbton zu erzeugen.
Der teuerste taubenblutrote Rubin der Welt trägt den Namen “Sunrise Ruby”, stammt aus Myanmar und besticht neben seiner Farbe durch außergewöhnliche Reinheit, beachtliche Größe und einen ausgezeichneten Schliff.
Taubenblutrubine sind sehr selten und dementsprechend teuer.
Montepuez in Mosambik
Taubenblutrubine gibt es jedoch nicht nur in Myanmar, sondern sie werden auch in den Montepuez-Minen in Mosambik gefunden. Montepuez ist eine Stadt im Nordosten des afrikanischen Staates, die sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Akteur im internationalen Edelsteinhandel entwickelt hat. Erst seit 2009 findet der Abbau von Edelsteinen in Montepuez in großem Maßstab statt. Innerhalb kürzester Zeit sind die dortigen Vorkommen zu einer der größten und produktivsten Rubinminen der Welt aufgestiegen.
Rubine aus Montepuez haben eine kräftige rote Farbe – die meisten sind von Natur aus taubenblutrot. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch ihre außergewöhnliche Reinheit aus. Aufgrund ihrer Qualität und da Mosambik über reichhaltige Vorkommen verfügt, während die Fundmengen in Myanmar abnehmen, prognostizieren wir den Montepuez-Minen eine glänzende Zukunft in der Welt des Edelsteinhandels.
Die Muzo-Minen in Kolumbien
Im Herzen Kolumbiens, eingebettet in das üppige Grün der Anden, liegen die Muzo-Minen – die Smaragdhauptstadt der Welt. Die Minen liegen entlang des Río Minero und sind bereits seit Jahrhunderten in Betrieb. Schon vor der Ankunft der Spanier bauten indigene Völker in dem Gebiet Smaragde ab. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts begann in Muzo der professionelle Abbau von Smaragden und die Minen wurden schnell zu einem wichtigen wirtschaftlichen Zentrum.
Neben Muzo finden sich auch in den nahegelegenen Gemeinden Coscuez und Chivro reiche Smaragd-Vorkommen. Man spricht von dem sogenannten “Smaragdgürtel”, der nördlich und östlich von Bogota verläuft und wo die idealen geologischen Bedingungen zur Entstehung von Smaragden herrschen.
Smaragde aus Kolumbien sind für ihre leuchtend tiefgrüne Farbe und hohe Reinheit bekannt. Vor allem Muzo-Smaragde zeigen besonders wenige Einschlüsse. Für Smaragde ungewöhnlich, denn die grünen Edelsteinen enthalten von Natur aus vergleichsweise viele Einschlüsse und Unreinheiten. Diese werden liebevoll als “Jardin” (franz. “Gärten”) bezeichnet. Die begehrten klaren Smaragde aus den Muzo-Minen zählen zu den teuersten Edelsteinen der Welt.
Minen auf Ceylon
Sri Lanka ist ein Vorreiter hinsichtlich Ethik und Nachhaltigkeit beim Edelsteinabbau.
Sri Lanka, einst als britische Kolonie “Ceylon” bekannt, gilt seit Jahrhunderten als “Insel der Edelsteine”. Die reichen Edelsteinvorkommen der Insel, insbesondere die berühmten Ceylon-Saphire, machen Sri Lanka zu einem der wichtigsten Herkunftsländer von Edelsteinen höchster Qualität weltweit.
Die Geschichte des Edelsteinabbaus in Sri Lanka reicht weit zurück. Bereits in antiken Schriften wird die Insel für ihren Edelsteinreichtum gepriesen. Die Lagerstätten liegen im Südwesten des Landes, die Steine werden ausschließlich in sekundärem Abbau und von Hand abgebaut. Dieses traditionelle Abbauverfahren, das wenig invasive Techniken verwendet und dadurch die Auswirkungen auf die Umwelt minimiert, sowie die Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen machen die Edelsteinminen in Sri Lanka zu einem Vorreiter hinsichtlich Ethik und Nachhaltigkeit. Da es uns bei The Natural Gem ein Anliegen ist, ausschließlich ESG-konforme Edelsteine anzubieten, haben wir eine Exklusivkooperation mit einem Minenbetreiber in Sri Lanka, der mit diesen Werten übereinstimmt.
Ceylon-Saphire sind für ihre einzigartige Farbe bekannt: ein samtiges Blau, das von zartem Himmelblau bis zu gesättigten Blautönen reicht. Aber auch andersfarbige Saphire – darunter der orange-rosa Padparadscha, Rubin und Alexandrit werden in der Region gefunden.
Kaschmir in Indien
Aus dem Himalaya-Gebiet in Indien stammt der legendäre Kaschmir-Saphir. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Fundstelle durch einen Hangrutsch freigelegt, bevor die Minen schon nach wenigen Jahren erschöpft waren. Aufgrund ihrer Seltenheit sind Saphire aus den Hochgebirgsminen in Kaschmir heute sehr begehrt und teuer.
Kaschmir-Saphire gibt es in den unterschiedlichsten Blautönen, ihre Besonderheit ist ihr samtiges, “schläfriges” Erscheinungsbild. Dieses rührt von Einschlüssen aus Rutilnadeln. Der unter dem Namen “The Pride of Kashmir” bekannte Edelstein ist einer der größten Saphire, die in der Region Kaschmir gefunden wurden. Mit seinem strahlenden Blau hat er eine fast mythische Reputation erlangt.
Merelani Hills und Gilewy Hills in Tansania
Oft stellen sich die Frage, ob Edelsteine, die als Wertanlage gekauft wurden, auch in
Der nach seinem Fundort benannte Edelstein Tansanit kommt nur im ostafrikanischen Staat Tansania vor. Die Edelsteine findet man in den Merelani Hills in der Region Arusha im Nordosten des Landes. Heute sind die Merelani-Minen jedoch weitgehend ausgebeutet, Tansanite in hoher Qualität werden nur noch in einer kleinen Lagerstätte in den nahegelegenen Gilewy Hills abgebaut. Tansanite aus Pakistan erreichen bei Weitem nicht die Farbe und Reinheit der Edelsteine aus Afrika.
Tansanite aus Tansania sind blau, violett oder braun. Tiefblaue Tansanite sind besonders wertvoll, wobei die meisten Steine am Markt heutzutage gebrannt sind, um ihre Farbe zu verbessern. Je nach Betrachtungswinkel hat der Tansanit unterschiedliche Farben, was in Fachkreisen als “Pleochroismus” bezeichnet wird.
Edelsteinminen in Österreich
Zwar hat Bergbau in Österreich eine lange Tradition, jedoch in erster Linie was die Gewinnung von Erzen, Industriemineralien und Baurohstoffen betrifft. Aber auch Edelsteine werden hierzulande gefunden.
Hervorzuheben ist das Habachtal in Salzburg mit seinen Smaragdvorkommen. Die dort gefundenen Edelsteine weisen nicht das typische Smaragdgrün auf, sondern sind in der Regel schwärzlich- oder apfelgrün. Da Smaragde aus dem Habachtal außerdem vergleichsweise viele Einschlüsse enthalten, ist ein kommerzieller Abbau wirtschaftlich nicht rentabel. Interessierte können heute in der Leckbachrinne im Habachtal auf eigene Faust nach Smaragden und anderen Mineralien suchen.
Auf den Nockbergen in Kärnten und am Granatkogel in Tirol findet man außerdem Granate, in Maissau in Niederösterreich befindet sich das größte Amethystvorkommen Europas. Im Lavanttal in Kärnten sowie im Dunkelsteinerwald in Niederösterreich können findige Sammler Spinelle entdecken und im Hintereggengraben in Kärnten gibt es Aquamarine und verschiedene Quarze.
Zwar wird in Österreich kein Edelsteinabbau in großem Maßstab betrieben, aber dennoch findet sich in der Alpennation eine Vielfalt an geologischen Schätzen, die Sammlern, Liebhabern und anderen Interessierten offensteht.
Auch in Österreich gibt es Edelsteinvorkommen.