icon

Wissen

Von Paraiba bis Mosambik: Edelsteine aus legendären Vorkommen

Es gibt Edelsteine, deren Herkunft mit besonderer Qualität und Schönheit in Verbindung gebracht wird. Dazu gehören der leuchtend grüne Muzo-Smaragd aus Kolumbien, der seltene Paraiba-Turmalin, Saphire aus Kaschmir und Ceylon sowie taubenblutrote Rubine aus Burma und Mosambik.

Muzo-Smaragd

Smaragde aus Kolumbien zählen zu den teuersten und wertvollsten Edelsteinen ihrer Art. Die Region um die Gemeinden Muzo, Coscuez und Chivro ist Teil des Smaragdgürtels in Kolumbien, wo in der Vergangenheit ideale geologische Bedingungen zur Entstehung des grünen Edelsteins herrschten.

Die Mine in der Gemeinde Muzo ist der Fundort besonders hochwertiger Exemplare. Einige der größten Smaragde der Welt stammen von dort – unter anderem der berühmte “Mackay”. Die “Muzo-Smaragde” haben oftmals einen Stich ins Gelbe und zeichnen sich durch besondere Reinheit aus. Als Investment sind tiefgrüne Smaragde zu bevorzugen.

Paraiba-Turmalin

Im Paraíba wurde Ende der 80er-Jahre in der Nähe des Dorfes Sao José dé Batalha das erste Exemplar dieser Turmalin-Varietät entdeckt.

Während Turmaline vor einigen Jahrzehnten noch vergleichsweise geringgeschätzt wurden, sind die Edelsteine mittlerweile sehr gefragt und dementsprechend teuer. Besonders begehrt ist der sogenannte “Paraiba-Turmalin”, der nach seinem Fundort – dem Bundesstaat Paraíba im Nordosten von Brasilien – benannt ist. Dort wurde Ende der 80er-Jahre in der Nähe des Dorfes Sao José dé Batalha das erste Exemplar dieser Turmalin-Varietät entdeckt.

Ursprünglich eine Herkunftsbezeichnung, wird der Paraiba-Turmalin heutzutage über seinen Gehalt an Kupfer und Mangan definiert – unabhängig von der Herkunft. Je nach Verhältnis von Kupfer und Mangan variiert die Farbe von leuchtendem Smaragdgrün bis zu Blaugrün und Türkis. Viele Paraiba-Turmaline werden Behandlungen unterzogen. Vor allem das Brennen der Edelsteine ist eine gängige Methode, um ihre Farbe zu verändern.

Außer in Brasilien findet man den seltenen Edelstein nur noch in Mozambique und Nigeria. Nicht nur aufgrund seiner Seltenheit ist davon auszugehen, dass der Preis von Paraiba-Turmalinen weiter ansteigt. Für Investmentzwecke sind Steine ab 1 Carat geeignet.

Kaschmir-Saphir

Nach der Himalaya-Region Kaschmir ist nicht nur die kostbare Kaschmirwolle benannt, sondern auch der legendäre Kaschmir-Saphir. Der Edelstein besticht durch seine angenehm samtig-blaue Farbe, die für ihr “schläfriges Aussehen” bekannt ist. Damit ist das leicht nebelige Erscheinungsbild des Steins gemeint, das aufgrund von Rutil-Einschlüssen zustande kommt.

Der blaue Edelstein aus dem indischen Teil Kaschmirs ist ausgesprochen selten, da er nur für einen begrenzten Zeitraum abgebaut wurde. Die Fundstelle wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch einen Hangrutsch freigelegt und versiegte schon wenige Jahre später. Heute findet man Saphire im Himalaya-Gebiet in Burma, Kambodscha, Thailand und Vietnam sowie in Ostafrika, Montana (USA) und Australien. Beim Kauf von Kaschmir-Saphiren wird ein immenser Aufpreis gezahlt.

“The Pride of Kashmir” gilt als einer der größten Saphire aus der indischen Kaschmir-Region. Der Edelstein hat ein Gewicht von über 20 Carat und beeindruckt mit strahlendem Saphirblau.

Ceylon-Saphir

Eine weitere bekannte Fundstätte für Saphire ist Sri Lanka bzw. Ceylon, wie die Inselnation bis zu ihrer Unabhängigkeit hieß. Schon die sagenumwobene Königin von Saba soll hier blaue Saphire abgebaut haben. Aus Sri Lanka stammende “Ceylon-Saphire” gelten als besonders rein und weisen wenige Einschlüsse auf. Die Farbe der Edelsteine wird als kornblumen- bis königsblau beschrieben.

Neben dem blauen Ceylon-Saphir kommen in Sri Lanka auch die außergewöhnlichen Sternsaphire und die orange-rosafarbenen Padparadscha-Saphire vor. Als Investment sind unbehandelte, lebhaft blaue Saphire mit wenigen bis mittleren Einschlüssen zu empfehlen.

Burma-Rubin

Burma ist der älteste bekannte Fundort von Rubinen. Die Edelsteine aus dem heutigen Myanmar weisen das begehrte Taubenblutrot (auf Englisch: „pigeon blood red“) auf – ein reines Rot. Burma- bzw. Myanmar-Rubine sind daher auch bei höchster Qualität unter dem Namen Pigeon-Blood-Rubine bekannt. Allerdings gibt es auch in Vietnam, Mosambik und Tansania Rubine mit diesem Farbton.

Pigeon-Blood-Rubine werden zu hohen Preisen gehandelt. “Sunrise Ruby” – der teuerste taubenblutrote Rubin der Welt – wurde im Jahr 2015 für 30,42 Millionen US-Dollar versteigert.

Da wir bei The Natural Gem großen Wert auf Nachhaltigkeit und Fairness bei der Edelsteingewinnung legen, bieten wir keine Rubine aus Burma zum Verkauf an. Unsere Rubine stammen ausschließlich aus anderen Staaten, wo wir einen umweltfreundlichen Abbau und faire Arbeitsbedingungen für Minenarbeiter gewährleisten können.

Mosambik-Rubin

Erst seit kurzem erfolgt der Abbau von Rubinen in Mosambik in großem Maßstab. 2008 wurden reiche Rubin-Vorkommen in dem ostafrikanischen Land gefunden. Seitdem ist der Mosambik-Rubin auf dem Vormarsch und gehört mittlerweile zu den gefragtesten Rubinen der Welt. Er stammt zumeist aus der Montepuez-Mine im Nordosten von Mosambik und zeichnet sich durch intensives Taubenblutrot und besondere Reinheit aus. Neben Pigeon-Blood-Rubinen kommen in Montepuez auch Paraiba-Turmaline und Saphire vor.

Von allen Edelsteinen hat Rubin die höchste Eignung als Investment. Der Wert des seltenen roten Steins steigt jährlich, was ihn als Wertanlage besonders attraktiv macht. Die meisten Wir prophezeien dem Mosambik-Rubin daher eine glänzende Zukunft.

Back to overview
Dr. Thomas Schröck
The author:

Dr. Thomas Schröck

ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von
THE NATURAL GEM. Der promovierte Ökonom ist u.a. in den USA, der Schweiz, Deutschland und Indien ausgebildeter Gemmologe und gilt mit 30 Jahren Erfahrung im internationalen Edelsteinhandel als führender Experte für naturfarbene, unbehandelte Edelsteine und Edelsteininvestments.

Im Gewinn Verlag erschien dazu auch sein Buch „Edelsteine als Investment“.

 

close
[cleverreach form=217201]