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Monatssteine & Geburtssteine: Wie Sternzeichen und Edelsteine zusammenhängen

Edelsteine werden seit jeher mit Geburtstagen, Geburtsmonaten und Sternzeichen in Verbindung gebracht. Jedem Monat wird ein Edelstein zugeordnet, der mit diesem Monat besonders verbunden ist: Diese Tradition stammt ursprünglich aus Polen, wo man zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert begann, so genannte Geburtssteine zuzuordnen und den Stein des eigenen Geburtsmonats als Schmuckstück oder als Talisman oder Heilstein bei sich zu tragen. Frühere Wurzeln dieser Tradition sind auch in der Zuordnung bestimmter Edelsteine zu den Tierkreiszeichen zu finden.

Eine moderne Liste der Geburtssteine stammt aus dem Jahr 1912 und wurde von der „National Association of Jewelers“ in den USA entwickelt. Im Gegensatz zu früheren Listen enthält diese moderne Liste nur transparente Steine. Dies mag damit zusammenhängen, dass es populär wurde, Ringe für Mütter mit den Geburtssteinen ihrer Kinder anfertigen zu lassen, und dass ein Schmuckstück mit transparenten Edelsteinen eher den klassischen Schönheitsvorstellungen entspricht.

Monatssteine – die Zuordnung von Edelsteinen zu Monaten

Die heute gebräuchlichsten Geburts- oder Monatssteine in Anlehnung an die „Jewelers of America“ sind:

Monat Edelstein
Januar Granat
Februar Amethyst
März Aquamarin, Heliotrop
April Diamant
Mai Smaragd
Juni Alexandrit, Mondstein, Perlen
Juli Rubin
August Peridot, Sardonyx
September Saphir
Oktober Turmalin, Opal
November Citrin, Gelber Topas,
Dezember Tansanit, Zirkon, Blauer Topas

Immer wieder werden neue Steine oder Alternativen zu den bekannten Steinen zu den Geburtsstein-Übersichten aufgenommen, wie zum Beispiel Tansanit und Zirkon als Alternativen zum blauen Topas im Dezember. Da Edelsteine auch verschiedene Farben haben können – Saphire gibt es zum Beispiel in Blau-, Gelb-, Grün- und Rosatönen – wählen die meisten Käufer heute frei aus den Listen aus, was ihren Vorlieben entspricht. Die besonderen Kräfte oder Wirkungen, die den Steinen dabei zugeschrieben werden, stehen für die heutigen Edelsteinliebhaber meist im Hintergrund, aber es ist gut, die Bedeutungen und Assoziationen im Wandel der Zeit zu kennen.

Monatsstein Januar: Der Granat

Granat ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Edelsteinen, zu der verschiedene Mineralien gehören – weltweit sind mehr als 30 verschiedene Granatarten bekannt. Am häufigsten kommt Granat in roter Farbe vor, es gibt aber auch violette, grüne, gelbe und orange Granate. Dass Granat in Europa hauptsächlich mit der Farbe Rot assoziiert wird, hängt mit den reichhaltigen Vorkommen an böhmischen Granaten zusammen, die im 19. Jahrhundert besonders populär waren. Granat eignet sich sehr gut für die Schmuckherstellung, wo er immer unbehandelt verwendet wird, d.h. die Farbe bleibt dieselbe wie beim Fund. Aufgrund seiner Farbe wird der Granat mit Blut in Verbindung gebracht, er steht für Freude, Lebenskraft und Energie. Außerdem soll er beim Träger Vertrauen und Freundschaft stärken.

7.578 Carat Mandarin Garnet

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Monatsstein Februar: Der Amethyst

Der Amethyst gehört zu den Quarzen, seine Farbpalette erstreckt sich von einem schwachen Lilaton bis zu einem dunklen, rötlichen Violett. Dunklere Steine mit kräftigeren Farben erzielen höhere Preise. Die größten Amethyst-Vorkommen liegen in Brasilien, aber auch in Sambia, Madagaskar und Uruguay gibt es bedeutende Fundstätten. Die Farbe Violett bzw. Purpur wird traditionell mit dem Adel und der herrschenden Klasse in Verbindung gebracht und ist auch in der katholischen Kirche eine wichtige Festtagsfarbe. Seit der griechischen Antike wird dem Amethyst die Fähigkeit zugeschrieben, vor Trunkenheit zu schützen (wörtlich bedeutet der Name auch „dem Rausch entgegenwirkend“). Dies ist wahrscheinlich auf die Ähnlichkeit der Farbe mit verdünntem Wein zurückzuführen. Amethyste sollen dem Träger Klarheit und innere Ruhe bringen und ihm helfen, Konflikte erfolgreich zu lösen.

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Monatssteine März: Aquamarin & Heliotrop

Der Name Aquamarin bedeutet wörtlich aus dem Lateinischen „Meerwasser“ und beschreibt die Farbe des Edelsteins. Aquamarine gehören zu den Beryllen und kommen in hellblauen bis grünblauen Farbtönen vor. Der lateinische Geschichtsschreiber Plinius der Ältere erwähnt in seiner „Historia Naturalis“ die Vermutung, dass Aquamarine der Schatz der Meerjungfrauen seien. Seit jeher werden sie als Edelsteine der Seefahrer geschätzt, um das Meer und die Meeresgötter gnädig zu stimmen. Im Mittelalter galt der Aquamarin als Symbol der Keuschheit, weitere bekannte Zuschreibungen sind die Stärkung der Sehkraft sowie der Schutz vor Betrug und Unehrlichkeit.

Der Heliotrop hingegen ist eine blaugrüne Varietät des Chalcedons oder Jaspis mit rötlich-orangen Einsprengseln, die im Mittelalter mit den Blutstropfen Christi in Verbindung gebracht wurden, weshalb der Edelstein auch als Blutjaspis bekannt ist. In traditionellen Listen steht der Heliotrop für den Monat März und wird dem Sternzeichen Widder zugeordnet.

Monatstein April: Der Diamant

Der Diamant ist einer der beliebtesten Schmucksteine überhaupt, er vereint klassische Schönheit und Statussymbol in sich. Für Verlobungs- und Eheringe wird er immer wieder gerne gewählt. Am bekanntesten sind farblose oder weiße Diamanten, es gibt aber auch sehr viel seltenere farbige Diamanten, so genannte “Fancy Diamonds”. Der Diamant gilt als Symbol der ewigen Liebe und soll Kraft und Wohlstand verleihen.

Monatstein Mai: Der Smaragd

Der Smaragd ist die grüne Varietät des Berylls, wobei tiefgrüne Steine am begehrtesten sind. Manche Smaragde zeigen auch blaue Untertöne. Smaragde weisen häufig Einschlüsse auf, was bedeutet, dass Steine mit wenigen und kleinen Einschlüssen schon sehr gute Preise erzielen. Anhand der Art der Einschlüsse lässt sich zum Teil auch der Herkunftsort bestimmen. Da der Smaragd seit der Antike als Schmuckstein geschätzt wird, gibt es viele verschiedene Zuschreibungen: Er fördert die Intelligenz und Weitsicht des Trägers, sorgt für Fruchtbarkeit und Gesundheit und ist auch ein Symbol für Hoffnung und Harmonie.

Monatssteine Juni: Alexandrit, Mondstein & Perlen

Der Alexandrit ist erst seit der Auflistung der „National Association of Jewellers“ im Jahr 1912 der Geburtsstein des Monats Juni. Der Edelstein wurde im 19. Jahrhundert in Russland entdeckt und nach Zar Alexander II. benannt. Er gehört zu den Chrysoberyllen und beeindruckt durch einen Farbwechsel: Bei Tageslicht erscheint er grün, bei künstlichem Licht violettrot. Alexandrit wird teilweise mit gesteigerter Intuition in Verbindung gebracht.

Vor dem Alexandrit waren die Perlen das Symbol des Monats Juni – Fremdkörper aus Perlmutt, die in Muscheln wachsen. Heute werden Perlen gezüchtet, um besonders gleichmäßige und schöne Exemplare zu erhalten.

Im deutschsprachigen Raum gilt auch der Mondstein als alternativer Geburtsstein für den Monat Juni. Er gehört zur Familie der Feldspate und verdankt seinen Namen der Adulareszenz, einem Effekt der einen Eindruck von schimmerndem Mondlicht entstehen lässt.

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Monatsstein Juli: Der Rubin

Der Rubin gehört wie der Saphir zur Familie der Korunde. Nur rote Korund wird als Rubin bezeichnet, wobei die Rotfärbung davon abhängt, ob der Edelstein Chrom, Eisen oder Titan enthält. Rubine sind traditionell sehr beliebte Schmucksteine und gehören in guter Qualität zu den teuersten Edelsteinen auf dem Markt. Rubine stehen für Liebe und Sexualität und sollen dem Träger Kraft und Ausdauer verleihen. Sie sollen auch helfen, schwierige Situationen zu meistern.

Monatssteine August: Peridot & Sardonyx

Der Peridot wird auch als Chrysolith oder Olivin bezeichnet und kommt in unterschiedlichen Grünschattierungen vor. Er wird manchmal mit dem Smaragd verwechselt, aber im Gegensatz zum Smaragd hat sein Grünton oft einen gelben Unterton. Als Alternative für einen grünen Edelstein wird manchmal auch grüner Spinell genannt. Der Peridot soll seinen Träger vor allem nachts vor bösen Geistern und Albträumen schützen.

In der traditionellen Liste der Geburtssteine steht der Sardonyx für den Monat August. Es handelt sich dabei um ein Gemenge aus Sarder und Onyx. Schon in der Antike wurde der braune Edelstein häufig als Heil- und Schutzstein verwendet.

7.28 Carat Peridot

Monatsstein September: Der Saphir

Saphire sind vor allem als blaue Edelsteine bekannt, kommen jedoch in allen Farben des Regenbogens vor, mit Ausnahme von Rot, da rote Korunde als Rubine bezeichnet werden. Saphire können einen natürlichen Asterismus aufweisen, d.h. es entsteht der Eindruck eines Sterns im Gestein, dann handelt es sich um einen sogenannten Sternsaphir. Um den Saphir rankt sich eine reiche Folklore mit vielfältigen Zuschreibungen. Er gilt als Schutzstein vor körperlichen Verletzungen sowie vor Neid und bösen Absichten. Er steht auch für Weisheit, Reinheit und Glauben.

7.877 Carat Blue Sapphire

Monatssteine Oktober: Opal & Turmalin

Opale haben ein sehr individuelles Erscheinungsbild, ihre schimmernde Oberfläche leuchtet in mehreren Farben. Die bekanntesten Fundstellen liegen in Australien und in Mexiko, wobei die mexikanischen Opale aufgrund der vorherrschenden Farben Rot, Gelb und Orange oft als Feueropale bezeichnet werden. In früheren Zeiten galten Opale sowohl als Glücks- als auch als Unglückssteine. Weit verbreitet war der Glaube, dass sie ihren Träger unsichtbar machen.

Ein alternativer Geburtsstein für den Oktober ist der Turmalin. Der Name bedeutet auf Singhalesisch „gemischter Edelstein“, denn Turmaline weisen einen starken Dichroismus auf, d.h. aus verschiedenen Blickwinkeln sind zwei verschiedene Farben zu erkennen.

4.112 Carat Tourmaline

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Monatssteine November: Citrin & gelber Topas

Bei Citrin handelt es sich um die gelbliche bis rot-orange Varietät von Quarz. Citrine sind, wie der Name sagt, gelbe Edelsteine. Sie werden oft durch Brennen von Amethysten hergestellt. Denn bei Temperaturen um 400 Grad Celsius wandelt sich der violette Farbton des Amethysts in Gelb – aus Amethyst wird Citrin. Citrine kommen in warmen Orange- und Gelbtönen vor, manche zeigen auch einen Hauch von Braun. Citrin ist als Licht- und Sonnenstein bekannt, er fördert Vitalität und Energie und soll daher auch vor Stress, Kopf- und Bauchschmerzen schützen.

Alternativ gilt der gelbe oder goldene Topas als Geburtsstein für den Monat November. Er soll die körperliche und geistige Gesundheit schützen und Reichtum anziehen.

9.981 Carat Topaz

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Monatssteine für Dezember: Tansanit, Blauer Topas & Zirkon

Die dem Monat Dezember zugeordneten Edelsteine sind alle blau. In der traditionellen Zuordnung wurden opake Steine wie Türkis oder Lapislazuli dem Dezember zugeordnet. In modernen Listen findet man stattdessen blauen Topas, Tansanit oder Zirkon.

Der blaue Topas erscheint beim Fund fast farblos oder nur schwach blau, erst durch einen zweistufigen Erhitzungs- und Bestrahlungsprozess entsteht die typische hellblau leuchtende Färbung. Topase werden mit Reichtum assoziiert.

Zirkon kommt in verschiedenen Farben vor, in reiner Form ist es farblos und durchsichtig. Farblose Zirkone sind jedoch selten, da durch Beimengungen schnell braune, gelbe, grüne oder auch blaue Zirkone entstehen. Der Tansanit wiederum wurde erst Ende der 1960er Jahre entdeckt und kommt nur in einem kleinen, wenige Quadratkilometer großen Gebiet in Tansania vor. Es handelt sich um die exquisite blaue Edelsteinvarietät des Minerals Zoisit.

18.775 Carat Tanzanite

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Astrologie & Steinheilkunde

In der Astrologie und Steinheilkunde werden Edelsteine und Mineralien verschiedenen Zeitaltern zugeordnet. Grundlage ist die Annahme kosmischer energetischer Zusammenhänge. Nach der Steinheilkunde können durch das Tragen bestimmter Steine Eigenschaften verstärkt oder ausgeglichen werden.

Zum historischen Wandel der Bedeutung von Edelsteinen siehe auch den Artikel über die Bedeutung von Edelsteinen.

Edelsteine & Sternzeichen

Tierkreiszeichen James Lee / Unsplash

Die Monatssteine sind nicht identisch mit den Sternzeichensteinen. Jedem Tierkreiszeichen sind mehrere Steine zugeordnet, wobei in astrologischen Erklärungen meist ein Hauptstein genannt wird, z.B. der Rubin für den Steinbock oder der Granat für den Wassermann. Die Zuordnung mehrerer Steine lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass die Tierkreiszeichen in der Astrologie in drei Dekaden, d.h. Zeiträume von ca. 10 Tagen, eingeteilt werden. Jede dieser Dekaden steht unter dem Einfluss bestimmter Planeten und jeder Dekade ist ein Stein zugeordnet. Der persönliche Geburtsstein lässt sich anhand des Geburtsdatums, der Geburtszeit und des Geburtsortes bestimmen und entspricht in der Regel dem Dekadenstein.

Sternzeichensteine unterstützen die positiven Eigenschaften eines Sternzeichens, sogenannte Ausgleichssteine wiederum gleichen negative Eigenschaften aus. Zu diesem Zweck werden sie auf der Haut getragen, z.B. als Anhänger oder Armband.

Die Zahl 12 und die Zuordnung von Steinen

Bei der Zuordnung der Edelsteine spielt die Zahl 12 eine wesentliche Rolle, die auf die zwölf Stämme Israels, die zwölf Apostel und später auf die zwölf Monate des gregorianischen Kalenders zurückgeht.

Als wichtiger historischer Bezugspunkt gilt die Beschreibung des Brustschildes des Hohepriesters Aaron im Alten Testament, der mit zwölf Edelsteinen besetzt war. Diese zwölf Steine sollen die zwölf Tiere des Tierkreises darstellen, so dass jedem Tierkreiszeichen ein Stein zugeordnet werden kann.

Aaron nach Michael Willman 1641 (CC BY-SA 4.0)
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Dr. Thomas Schröck
The author:

Dr. Thomas Schröck

ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von
THE NATURAL GEM. Der promovierte Ökonom ist u.a. in den USA, der Schweiz, Deutschland und Indien ausgebildeter Gemmologe und gilt mit 30 Jahren Erfahrung im internationalen Edelsteinhandel als führender Experte für naturfarbene, unbehandelte Edelsteine und Edelsteininvestments.

Im Gewinn Verlag erschien dazu auch sein Buch „Edelsteine als Investment“.

 

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