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13.09.2021 Monatssteine & Geburtssteine: Wie Sternzeichen und Edelsteine zusammenhängen
Jedem Monat wird ein Edelstein zugeordnet, der mit diesem besonders verbunden ist: Diese Tradition stammt ursprünglich aus Polen, wo zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert damit begonnen wurde, sogenannte Geburtssteine zuzuordnen und den Stein des eigenen Geburtsmonats als Schmuckstück zu tragen oder als Talisman oder Heilstein bei sich zu haben. Frühere Wurzeln dieser Tradition lassen sich auch darin finden, dass bestimmte Edelsteine auch Sternzeichen zugewiesen wurden.
Eine moderne Auflistung der Geburtssteine stammt aus dem Jahr 1912 und wurde von der „National Association of Jewelers“ in den USA entwickelt. Im Unterschied zu früheren Auflistungen sind in dieser modernen nur transparente Steine aufgenommen. Das dürfte damit zusammenhängen, dass es populär wurde, für Mütter Ringe mit den Geburtssteinen ihrer Kinder anfertigen zu lassen – ein Schmuckstück nur mit transparenten Edelsteinen entspricht klassischen Schönheitsvorstellungen besser.
Monatssteine – die Zuordnung von Edelsteinen zu Monaten
Die heutzutage am häufigsten genannten Geburts- bzw. Monatssteine in Anlehnung an die „Jewelers of America“ sind:
Immer wieder werden neue Steine oder Alternativen zu den bekannten Steinen zu den Geburtsstein-Übersichten hinzugefügt wie etwa Tansanit und Zirkon als Alternativen zum Blauen Topas im Dezember. Da Edelsteine auch unterschiedliche Farben aufweisen können – Saphire gibt es etwa in Blau-, Gelb-, Grün- und Rosatönen -, wählen die meisten Käufer heutzutage frei aus den Listen aus, was ihren Vorlieben entspricht. Die speziellen Kräfte oder Wirkungen, die Steinen dabei zugeschrieben werden, stehen für Edelsteinliebhaber in heutiger Zeit meist im Hintergrund, aber es ist gut, über die Bedeutungen und Assoziationen im Verlauf der Zeit Bescheid zu wissen.
Januar: Granat
Granat ist die Bezeichnung für eine Edelsteingruppe, der unterschiedliche Mineralien angehören – es sind weltweit mehr als 30 unterschiedliche Arten von Granaten bekannt. Granat kommt am häufigsten in Rot vor, allerdings gibt es auch violette, grüne, gelbe und orange Granate. Dass Granat in Europa hauptsächlich mit der Farbe Rot assoziiert wird, hängt mit den reichhaltigen Vorkommen an böhmischen Granaten zusammen, die im 19. Jahrhundert besonders populär waren. Granat eignet sich sehr gut für die Schmuckherstellung, wo er immer unbehandelt verwendet wird, d.h. die Farbe bleibt dieselbe wie beim Fund. Aufgrund der Farbe wird Granat mit Blut assoziiert, er steht für Freude, Lebenskraft und Energie. Außerdem soll er beim Träger Vertrauen und Freundschaft stärken.
Februar: Amethyst
Der Amethyst gehört zu den Quarzen, seine Farbpalette erstreckt sich von einem schwachen Lilaton bis zu einem dunklen, rötlichen Violett. Dunklere, kräftig gefärbte Steine erzielen höhere Preise. Die größten Vorkommen an Amethysten liegen in Brasilien, darüber hinaus gibt es auch in Sambia, Madagaskar und Urugay wichtige Fundstätten. Die Farbe Violett bzw. Purpur wird traditionell mit dem Adel und der herrschenden Klasse assoziiert, auch in der katholischen Kirche ist es eine wichtige Feiertagsfarbe. Schon seit dem antiken Griechenland wird Amethysten zugeschrieben, dass sie vor Trunkenheit schützen (der Name bedeutet auch wörtlich „dem Rausche entgegenwirkend“). Das dürfte daran liegen, dass die Farbe verdünntem Wein ähnelt. Amethyste sollen ihren Trägern Klarheit und innere Ruhe bringen sowie sie dabei unterstützen, Konflikte erfolgreich zu lösen.
März: Aquamarin, Heliotrop
Der Name Aquamarin bedeutet wörtlich aus dem Lateinischen übersetzt „Meerwasser“ und beschreibt die Farbe des Edelsteins. Aquamarine gehören zu den Beryllen und kommen in Hellblau bis Grün-Blau vor. Der lateinische Geschichtsschreiber Plinius der Ältere geht in seiner „Historia Naturalis“ auf die Vermutung ein, es handle sich bei Aquamarinen um den Schatz der Meerjungfrauen. Sie werden seit jeher als Edelsteine der Seefahrer geschätzt, um das Meer bzw. die Meeresgötter milde zu stimmen. Im Mittelalter war der Aquamarin ein Symbol für Keuschheit, weitere bekannte Zuschreibungen sind die Stärkung der Sehkraft sowie der Schutz vor Betrug und Unehrlichkeit.
In traditionellen Auflistungen stand der Heliotrop für den März, ein bläulich-grüner Chalcedon mit rötlich-orangenen Einsprengseln. Diese Einsprengsel wurden im Mittelalter mit den Blutstropfen Christi assoziiert.
April: Diamant
Der Diamant ist einer der populärsten Schmucksteine überhaupt, er vereint klassische Schönheit und Statussymbol in sich. Bei Verlobungs- und Eheringen wird er immer gerne gewählt. Am bekanntesten sind farblose bzw. weiße Diamanten, es gibt auch viel seltenere farbige Diamanten, die „fancy diamonds“ genannt werden. Der Diamant gilt als Symbol ewiger Liebe und soll Stärke und Wohlstand verleihen.
Mai: Smaragd
Der Smaragd gehört zu den Beryllen, am begehrtesten sind tiefgrüne Steine. Manche Smaragde zeigen auch blaue Untertöne. Sie weisen häufig Einschlüsse auf, was bedeutet, dass Steine mit wenigen und kleinen Einschlüssen schon sehr gute Preise erzielen. Anhand der Art der Einschlüsse lässt sich zum Teil auch der Herkunftsort bestimmen. Da der Smaragd seit der Antike als Schmuckstein geschätzt wird, gibt es viele unterschiedliche Zuschreibungen: Er unterstützt die Intelligenz und Weitsicht des Tragenden, sorgt für Fruchtbarkeit und Gesundheit und ist zudem ein Symbol für Hoffnung und Harmonie.
Juni: Alexandrit, Mondstein & Perlen
Der Alexandrit ist erst seit der Auflistung der „National Association of Jewelers“ aus 1912 der Geburtsstein für den Monat Juni. Der Edelstein wurde im 19. Jahrhundert in Russland entdeckt und nach Zar Alexander II. benannt. Er gehört zu den Chrysoberyllen und weist einen Farbwechsel auf: Im Tageslicht wirkt er grün, im künstlichen Licht erscheint er violett-rot. Er wird zum Teil mit gesteigerter Intuition in Verbindung gebracht.
Vor dem Alexandrit standen Perlen für den Juni – es handelt sich dabei um Fremdkörper aus Perlmutt, die in Muscheln heranwachsen. Heutzutage werden Perlen gezüchtet, um besonders regelmäßige und schöne Exemplare zu erhalten.
Im deutschsprachigen Raum gilt auch der Mondstein als alternativer Geburtsstein für den Juni. Er gehört zur Familie der Feldspate und verdankt seinen Namen der Adulareszenz, die einen Eindruck von schimmerndem Mondlicht entstehen lässt.
Juli: Rubin
Der Rubin gehört zur Familie der Korunde wie der Saphir. Nur rote Korunde werden als Rubine bezeichnet, wobei der Rotton davon abhängt, ob Chrom, Eisen oder Titan im Edelstein enthalten ist. Rubine sind traditionell sehr beliebte Edelsteine und gehören in hoher Qualität zu den teuersten Edelsteinen auf dem Markt. Rubine stehen für Liebe und Sexualität, sie sollen Stärke und Durchhaltevermögen des Tragenden stärken. Außerdem sollen sie auch dabei unterstützen, schwierige Situationen zu meistern.
August: Peridot, Sardonyx
Der Peridot wird auch als Chrysolith oder Olivin bezeichnet und kommt in unterschiedlichen Grünschattierungen vor. Er wird gelegentlich mit Smaragd verwechselt, allerdings hat sein Grünton im Unterschied zum Smaragd oft auch einen gelben Unterton. Als alternative Wahl für einen grünen Edelstein wird manchmal auch der Spinell aufgelistet. Der Peridot soll seinen Träger vor allem nachts gegen böse Geister oder Albträume schützen.
In der traditionellen Auflistung der Geburtssteine steht der Sardonyx für den August. Es handelt sich dabei um ein Gemenge aus Sarder und Onyx. Schon der Antike war der braune Edelstein als Heil- und Schutzstein vielfach in Verwendung.
September: Saphir
Saphire, die wie Rubine zu den Korunden gehören, sind vor allem als blaue Edelsteine bekannt, doch sie kommen in allen Farben des Regenbogens bis auf rot vor – rote Korunde werden als Rubine bezeichnet. Saphire können einen natürlichen Asterismus aufweisen, d.h. es entsteht der Eindruck eines Sterns im Gestein, dann handelt es sich um einen sogenannten Sternensaphir. Um Saphire gibt es eine reichhaltige Folklore mit vielfältigen Zuschreibungen. Er gilt als Schutzstein vor körperlichen Verletzungen ebenso wie vor Neid und bösen Intentionen. Er steht zudem für Weisheit, Reinheit und Glauben.
Oktober: Opal, Turmalin
Opale haben ein sehr individuelles Erscheinungsbild, ihre schimmernde Oberfläche leuchtet in mehreren Farben. Die bekanntesten Fundstellen liegen in Australien und in Mexiko, wobei die mexikanischen Opale aufgrund der dominanten Farben rot, gelb und orange oft als Feueropale bezeichnet werden. Sie wurden in früheren Zeiten sowohl als glücksbringende als auch unglücksbringende Steine angesehen. Weit verbreitet war der Glaube daran, dass sie ihren Träger unsichtbar machen.
Ein alternativer Geburtsstein für den Oktober ist der Turmalin. Der Name bedeutet im Singhalesischen „gemischter Edelstein“, denn Turmaline weisen einen starken Dichroismus auf, d.h. aus unterschiedlichen Blickwinkeln sind zwei verschiedene Farben erkennbar.
November: Citrin, gelber Topas
Bei Citrin handelt es sich um die gelbliche bis rot-orange Varietät von Quarz. Citrine sind, wie der Name sagt, gelbe Edelsteine. Sie werden oft durch Brennen aus Amethysten hergestellt – bei Temperaturen um 400 Grad Celsius ändert sich der violette Farbton zu gelb. Citrine kommen in warmen Orange- und Gelbtönen vor, bei manchen zeigen sich auch Andeutungen von Braun. Der Citrin ist als Licht- und Sonnenstein bekannt, er fördert Vitalität und Energie und soll damit auch vor Stress, Kopf- und Bauchschmerzen schützen.
Alternativ dazu wird der gelbe bzw. goldene Topas als Geburtsstein für den November angesehen. Er soll die körperliche und geistige Gesundheit schützen und Reichtum anziehen.
Dezember: Tansanit, Blauer Topas, Zirkon
In der traditionellen Zuordnung wurden opake Steine wie der Türkis oder der Lapislazuli dem Dezember zugeordnet. In den modernen Auflistungen finden sich stattdessen blauer Topas, Tansanit oder Zirkon.
Blaue Topase erscheinen beim Fund beinahe farblos oder nur schwach blau, erst ein zweistufiger Erhitzungs- und Bestrahlungsprozess sorgt für die typisch hellblau leuchtende Färbung. Topase werden mit Reichtum assoziiert.
Zirkon kommt in unterschiedlichen Farben vor, in seiner reinen Form ist er farblos und durchsichtig. Farblose Zirkone sind allerdings selten zu finden, durch Fremdbeimengungen entstehen braune, gelbe, grüne oder auch blaue Zirkone. Der Tansanit wiederum wurde erst in den späten 1960ern entdeckt und kommt nur in einer kleinen, wenige Quadratkilometer großen Region in Tansania vor. Es handelt sich um die blaue, exquisite Edelsteinvarietät des Minerals Zoisit.
Astrologie & Steinheilkunde
In der Astrologie und in der Steinheilkunde werden Edelsteine und Mineralien unterschiedlichen Zeiträumen zugeordnet. Grundlage dafür ist die Annahme von kosmischen energetischen Zusammenhängen. Laut Steinheilkunde lassen sich durch das Tragen von bestimmten Steinen Eigenschaften verstärken oder ausgleichen.
Zum historischen Wandel der Bedeutung von Edelsteinen finden Sie weitere Informationen auch im Artikel zur Bedeutung von Edelsteinen.
Edelsteine & Sternzeichen
Monatssteine sind nicht ident mit den Sternzeichensteinen. Jedem Tierkreiszeichen werden mehrere Steine zugeordnet, üblicherweise wird in astrologischen Erläuterungen ein Hauptstein genannt, z.B. der Rubin für den Steinbock oder der Granat für den Wassermann. Die Zuordnung mehrere Steine lässt sich u.a. dadurch erklären, dass Sternzeichen in der Astrologie in drei Dekaden unterteilt sind, d.h. in Zeiträume von rund 10 Tagen. Jede dieser Dekaden steht unter dem Einfluss bestimmter Planeten und jeder Dekade ist ein Stein zugeordnet. Der persönliche Geburtsstein lässt sich mithilfe von Geburtsdatum, -zeit und -ort bestimmen, üblicherweise entspricht er dem Dekadenstein.
Die dem Sternzeichen zugeordneten Steine unterstützen die positiven Eigenschaften eines Sternzeichens, die sogenannten Ausgleichssteine wiederum gleichen negative Eigenschaften aus. Dafür sollen sie auf der Haut getragen werden, etwa als Anhänger oder Armband.
Die Zahl 12 und die Zuordnung von Steinen
In den Zuordnungen der Edelsteine spielt die Zahl 12 eine grundlegende Rolle, zurückgehend auf die zwölf Stämme Israels, die zwölf Apostel und in weiterer Folge auch die zwölf Monate des gregorianischen Kalenders.
Als wichtiger historischer Bezugspunkt wird die Beschreibung des Brustschildes des Hohepriesters Aaron im Alten Testament angesehen, das mit 12 Edelsteinen besetzt war. Diese zwölf Steine sollen für die zwölf Tiere der Tierkreiszeichen stehen, jedem Tierkreiszeichen lässt sich somit ein Stein zuordnen.