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16.03.2023 Alte Kulturen und Edelsteine – Azteken, Maya und die Inka
Edelsteine spielten in beinahe allen Hochkulturen eine wichtige Rolle. So auch bei jenen in Mesoamerika. Das durch seine alten Kulturen geprägte Land, Beginn der Besiedelung ca. 20.000 Jahre v. Chr., gilt seit jeher als Herkunftsort zahlreicher wertvoller Edelsteine. Während das Volk der Maya vorwiegend in Guatemala, Belize, einem kleinen Teil El Salvador’s und Honduras beheimatet war, erstreckte sich das Siedlungsgebiet der Azteken größtenteils über das heutige Mexico. Das Volk der Inka besiedelte überwiegend jene Teile Mesoamerikas, die heute als Kolumbien, Argentinien, Chile und Peru bekannt sind. In Stadtstaaten organisiert, lebten die Menschen damals bereits in Metropolen mit bis zu 100.000 Einwohnern.
Die Zivilisation Mesoamerikas war ihrer Zeit weit voraus. So haben sie nicht nur den am weitesten entwickelten Kalender der damaligen Zeit entwickelt, sondern waren generell sehr geschickt darin, astronomische Phänomene zu beobachten und diese zu dokumentieren. Aber nicht nur die Astronomie wurde erforscht. Sie waren auch äußerst fähige Baumeister. Zu den bekanntesten architektonischen Merkmalen zählten die klassischen Tempelpyramiden, die nicht nur der Darbringung von Menschenopfern an die alten Götter diente, sondern auch als Grabstätte ihrer Herrscher genutzt wurden. Grabstätten, die mit reich verzierten Beigaben gefüllt wurden.
Erfahren Sie hier, welche Edelsteine Azteken, Maya und Inka besonders schätzten und wie diese im Alltag der Ureinwohner Amerikas, zum Einsatz gekommen sind.
Edelsteine in der Kultur der Maya, Azteken und Inka
Edelsteine und deren heilende Wirkung waren in allen mesoamerikanischen Kulturen stark verankert. Azteken, Maya und Inka jedoch waren dafür bekannt, bei der Auswahl der von ihnen geschätzten Steine, sehr kritisch zu sein.
Maya
So trugen zum Beispiel die Schamanen der Maya bei ihren Zeremonien, einen schwarzen Turmalin, damit sie nicht von Erdgeistern gefangen genommen und getötet wurden. Der bei Maya beliebteste Edelstein war jedoch die Jade. Jade aus Guatemala etwa, existiert in vielen, verschiedenen Farben. Das Spektrum an Nuancen gestaltet sich hierbei variantenreicher, als bei manch anderem Stein. Es reicht von einer leicht mint-farbenen Tönung bis hin zu einem satten, dunklen Grün. Aber auch weiß, creme gelb, lavendelfarben oder lila können Jadeite aus Guatemala sein. Eine weitere Variante, die als Mayan Foliage bekannt ist, ist grün-weiß gesprenkelt. Es gibt auch blaue Jadesteine, die allerdings kaum vorkommen. Die am seltensten existierende Variante der Jade ist die Imperial Jade. Die Farbe Grün galt bei den Maya als äußerst wichtig. Sie repräsentiert das Wasser der heiligen Höhlen der Cenoten. Außerdem war sie Synonym für reiche Ernten und Fruchtbarkeit.
Inka
Die Kultur der Inka verehrt insbesondere einen Edelstein sehr: den Smaragd. Die Städte Muzo und Chivor, die im heutigen Kolumbien liegen, sind bis heute als „die alten grünen Minen“ bekannt. Hier wurden und werden auch bis heute noch ausgesprochen schöne Smaragde abgebaut. Das Tragen von Schmuckstücken die mit Smaragden verziert oder aus diesen gefertigt wurden, war ausschließlich Adeligen vorbehalten. Bis heute hat der edle Stein nichts von seinem Wert verloren. Je heller Smaragde sind, desto höher ist ihr Marktwert. Smaragde können pro Karat sogar teurer sein als Diamanten. Die grünen Edelsteine symbolisieren Macht, Unsterblichkeit, sowie ewige Jugend. Es wird ihnen auch eine heilende Wirkung zugeschrieben. Besonders bei Hautproblemen soll die Heilwirkung von Smaragden zum Einsatz kommen.
Azteken
Während bei den Maya und Inka besonders wertvolle Edelsteine eine tragende Rolle spielten, verehrten die Azteken, den viel häufiger vorkommenden Türkis. Das blau-grüne Mineral wurde bei Ritualen eingesetzt. Grabbeigaben und Kunstgegenstände waren meist damit verziert oder bestanden zu ganzen Teilen aus dem beliebten Edelstein.