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Schmuckstein vs. Edelstein

Schmuckstein, Edelstein, Halbedelstein – für wertvolle Steine gibt es unterschiedliche Bezeichnungen, die für Verwirrung sorgen (den Unterschied zwischen Rohsteinen und unbehandelten Steinen etwa erklärt dieser Artikel). Was unterscheidet den Schmuckstein vom Edelstein?

Was ist ein Schmuckstein?

Schmuckstein ist eine Sammelbezeichnung für alle Steine, die zur Herstellung von Schmuck und kunstgewerblichen Gegenständen verwendet werden. Neben Steinen fallen auch Glasschmelzen, Perlmutt, Perlen und Korallen darunter.

Der Begriff Schmuckstein hat die Bezeichnung Halbedelstein abgelöst.

Emily Karakis / unsplash

„Schmuckstein“ statt „Halbedelstein“

Edz Norton / Unsplash

Der Begriff Halbedelstein ist veraltet, Mineralogie und Gemmologie sprechen nur noch von Edelsteinen und Schmucksteinen. Früher meinte man damit Steine, die weicher sind als Edelsteine (auf der Mohs-Skala), häufiger vorkommen als „echte“ Edelsteine und damit auch günstiger sind. Der Begriff Halbedelstein suggeriert dabei eine Minderwertigkeit von anderen Schmucksteinen gegenüber Edelsteinen, der aber eine willkürliche Unterteilung zugrunde liegt.

Als Edelsteine werden aus gemmologischer Sicht nur Mineralien bezeichnet, die eine Mohshärte von 7 oder mehr aufweisen, selten vorkommen und aufgrund von Transparenz, Glanz und Farbe als besonders schön gelten.

Welche Edelsteine sich für Schmuck eignen

Damit Mineralien zu Schmuck verarbeitet werden können, müssen sie einer Bearbeitung standhalten und auch der Belastung, gefasst und als Schmuck getragen zu werden. Dafür müssen sie eine gewisse Härte aufweisen und eine geringe Sprödigkeit, da sie sonst bei der Bearbeitung splittern. Bei lichtempfindlichen Mineralien wie Topas, Amethyst oder Rosenquarz ist außerdem zu bedenken, dass sie an Farbintensität verlieren, wenn sie häufig getragen werden und dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.

Um Steine für die Verwendung im Schmuck widerstandsfähiger zu machen, werden sie Behandlungen wie etwa künstlichem Härten oder Brennen unterzogen. Beim Brennen ist das Ziel in erster Linie eine Farbveränderung, so werden beispielsweise aus violetten Amethysten unter Hitzebehandlung gelbe Citrine. Gerade sehr seltene und begehrte Steine werden für die Schmuckindustrie darüber hinaus auch synthetisch hergestellt.

Können Investmentsteine auch als Schmuck getragen werden?

Ja, es ist natürlich möglich auch aus Anlagesteinen ein Schmuckstück fertigen zu lassen. Anlageedelsteine sind von höherer Qualität als jene Steine, die üblicherweise als Schmuck getragen werden. Schmuckstücke, mit besonders hochwertigen und wertvollen Edelsteinen, werden als „high jewellery“ bezeichnet.
Eine allgemeingültige Definition für „high jewellery“ gibt es jedoch nicht, weshalb Schmuck als Wertanlage nur mit Vorsicht und Fachkenntnis in Betracht kommt.
Üblicherweise bleiben Schmuckstücke, die als Wertanlage erworben werden, aus Sicherheitsgründen im Tresor, aber es gibt durchaus auch Anleger (und Anlegerinnen), die ihre außergewöhnlichen Schmuckstücke zu besonderen Anlässen präsentieren.

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Dr. Thomas Schröck
The author:

Dr. Thomas Schröck

ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von
THE NATURAL GEM. Der promovierte Ökonom ist u.a. in den USA, der Schweiz, Deutschland und Indien ausgebildeter Gemmologe und gilt mit 30 Jahren Erfahrung im internationalen Edelsteinhandel als führender Experte für naturfarbene, unbehandelte Edelsteine und Edelsteininvestments.

Im Gewinn Verlag erschien dazu auch sein Buch „Edelsteine als Investment“.

 

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