icon

Wissen

Was macht ein Gemmologe?

Die Gemmologie ist die Wissenschaft von den Edelsteinen oder die Edelsteinkunde, daher ist ein Gemmologe ein Experte für Edelsteinkunde. Als Teilgebiet der Mineralogie beschäftigt sich die Gemmologie mit Edelsteinen sowie mit der Zusammensetzung und dem Vorkommen dieser, aber auch mit Imitationen. Gemmologie ist eine naturwissenschaftliche Disziplin und von der Steinheilkunde klar zu unterscheiden. Welche Aufgaben hat ein Gemmologe konkret, wo sind Gemmologen tätigt und wie wird man Gemmologe?

Die Aufgabengebiete eines Gemmologen

Gemmologen bestimmen und bewerten Farbedelsteine und Diamanten in Hinblick auf Farbe, Herkunft und Qualität und nehmen Diamantengraduierungen vor. Auf Basis von Informationen und Untersuchungen zu Entstehung, Fundstätten und Eigenschaften des Steins bestimmen sie, um welchen Stein es sich handelt. Mit Hilfe zerstörungsfreier Methoden ermitteln sie außerdem, ob der Stein Behandlungen wie Brennen oder Bestrahlung unterzogen wurde, um die Farbe und/oder die Reinheit zu verbessern. Zur Schätzung des Wertes wird ebenso der Schliff des vorliegenden Edelsteins bestimmt. Ein wesentlicher Teil der Arbeit ist auch, echte Steine von Imitationen zu unterscheiden. Somit bilden die Analysen von Gemmologen die Grundlage zur Bestimmung des Preises von Edelsteinen.

 

Wenn Gemmologen in gemmologischen Labors tätig sind, erstellen sie international anerkannte Zertifikate zu Edelsteinen. Andere Tätigkeitsfelder sind der Edelsteinhandel, Auktionshäuser oder auch die Tätigkeit als unabhängige Sachverständige und Gutachter für den Handel, für Nachlässe oder für Auktionen. Auch für Gold- und Silberschmiede sowie für Bankfachleute kann sich eine Zusatzausbildung zum Gemmologen lohnen.

In den Untersuchungen werden Echtheit, Farbe, Reinheit, Gewicht und Schliff bestimmt, wobei schonend und zerstörungsfrei vorgegangen wird.

Was sind gemmologische Untersuchungsmethoden?

In den Untersuchungen werden Echtheit, Farbe, Reinheit, Gewicht und Schliff bestimmt, wobei schonend und zerstörungsfrei vorgegangen wird. Optische Untersuchungen bilden eine wichtige Grundlage, an erster Stelle steht dabei eine sorgfältige mikroskopische Untersuchung. Weitere wichtige Instrumente sind Polariskop, Konoskop, Spektroskop, Refraktometer und Reflektometer. Das Bestrahlen von Steinen mit UV-Licht oder Röntgenstrahlen kommt ebenso zum Einsatz, dabei können echte Steine von Imitaten unterschieden werden und auch zum Teil Behandlungen nachgewiesen werden. So zeigen z.B. wärmebehandelte Saphire unter UV-Licht Fluoreszenz.

Wie wird man Gemmologe?

Es gibt eine Vielzahl von Weiter- und Ausbildungen für Gemmologen. In Deutschland gibt es etwa Lehrgänge für Edelsteinfachmänner und -frauen, etwa in der „Edelsteinhochburg“ Idar-Oberstein. Auch in der Schweiz gibt es naturgemäß einige Ausbildungsstätten in Zürich und Basel, in Österreich bietet z.B. das WIFI Oberösterreich einen Diplomlehrgang an. Das international renommierteste Institut zur Ausbildung ist das Gemological Institute of America. Zu den Ausbildungsinhalten zählen Edelsteinkunde und Diamantengraduierung, bei einigen Anbietern auch die Bewertung von Perlen und Korallen sowie Grundlagen im Bereich Gold- und Silberschmuck. Bei der Auswahl eines Gemmologen für die Bestimmung eines Schmuckstücks oder Edelsteins sollten neben der Ausbildung auch Weiterbildungen, Nachweise für Zusatzqualifikationen sowie die Zugehörigkeit zu Berufsverbänden berücksichtigt werden.

Back to overview
Dr. Thomas Schröck
The author:

Dr. Thomas Schröck

ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von
THE NATURAL GEM. Der promovierte Ökonom ist u.a. in den USA, der Schweiz, Deutschland und Indien ausgebildeter Gemmologe und gilt mit 30 Jahren Erfahrung im internationalen Edelsteinhandel als führender Experte für naturfarbene, unbehandelte Edelsteine und Edelsteininvestments.

Im Gewinn Verlag erschien dazu auch sein Buch „Edelsteine als Investment“.

 

close
[cleverreach form=217201]