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30.05.2022 Sternsaphir & Sternrubin
Sternsaphire und Sternrubine weisen das namensgebende sternförmige Schimmern auf, das über die Oberfläche zu wandern scheint, wenn man den Edelstein bewegt. Saphire und Rubine gehören zu den Korunden und sind mit einer Mohshärte von 9 nach Diamanten die zweithärtesten Mineralien der Welt.
Zur Entstehung von Sternsaphir und Sternrubin
Korund tritt grundsätzlich häufig auf, als farbiger und klarer Stein in Edelsteinqualität ist er jedoch rar. In seiner reinen Form ist Korund farblos, für die Farbe ist die Beimengung anderer Elemente verantwortlich. Rote Korunde werden als Rubine bezeichnet, alle anderen Farbvarianten (weiß, gelb, orange, pink, blau) werden Saphir genannt. Die wichtigsten Fundorte für Saphire und Rubine liegen in Asien und Afrika, insbesondere für Sternsaphire etwa in Sri Lanka. Korunde entstehen überwiegend in magmatischen Gesteinen wie Pegmatiten oder Granat, werden aber auch in Marmor und Gneißen gefunden.
Das Sternphänomen, auch Asterismus genannt, entsteht durch Einschlüsse von Rutil im Korund. Bei Rubinen sind Einschlüsse sehr häufig, vor allem Einschlüsse des Titanoxids Rutil. Das Vorhandensein von Rutilnadeln ist erwünscht, denn sind die Kristallnadeln intakt, ist das ein Anzeichen dafür, dass der Edelstein unbehandelt ist. Durch Hochtemperaturbehandlungen ab 1200 Grad lässt sich Rutil aus Rubinen und Saphiren entfernen, da er zu schmelzen beginnt.
Der Schliff führt zum vollendeten Stern
Der Asterismus tritt nur auf, wenn ein Saphir oder Rubin als Cabochon geschliffen wird. Idealerweise wird der Stein so geschliffen, dass der Schnittpunkt der Rutil-Einschlüsse etwa in der Mitte des Steins liegt.
Das sternförmige Strahlen ist sowohl in künstlichem als auch in natürlichem Licht erkennbar. Am häufigsten sind 6-strahlige Sterne, es gibt aber auch 4-, 12-, 18- und 24-strahlige. Der größte jemals geschliffene Sternsaphir mit einem Gewicht von 536 Carat ist der sogenannte „Star of India“, der heute im Museum of Natural History in New York ausgestellt ist. Der „Star of Adam“, benannt nach dem Fundort Adams Peak in Sri Lanka, ist allerdings der größte bisher gefundene Sternsaphir mit einem Gewicht von 1404 Carat.
Sternsaphire und -rubine als Investment
Einschlüsse sind oft wertmindernd, aber das Farbspiel, das ein Asterismus erzeugt, trägt positiv zum Preis bei. Die Preise für Sternsaphire und -rubine liegen allerdings unter denen von reinen Saphiren und Rubinen ohne Einschlüsse. Wie bei allen Farbedelsteinen sind bei Sternsaphiren und Sternrubinen naturfarbene, unbehandelte Steine mit einem internationalen Zertifikat als Investment interessant – ab einer Größe von 1 ct.