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06.07.2021 Die Herkunft von Edelsteinen
Wie entstehen Edelsteine und wo werden sie gefunden? Die sogenannten „Big Four“ der Edelsteine, also Rubin, Saphir, Smaragd und Diamant, entstehen alle im Erdinneren aus Magma und treten an unterschiedlichsten Orten zutage.
Vom Magma zum Edelstein
Magma, d.h. flüssige Gesteinsschmelze im Erdinneren, kühlt ab, wenn sie zur Erdoberfläche aufsteigt. Durch den Druck, der dabei auf sie einwirkt, bilden sich Kristalle mit regelmäßiger atomarer Struktur aus. So bestehen etwa Diamanten aus Kohlenstoffatomen, die sich durch den Druck in einer sehr regelmäßigen, quadratischen Gitternetzstruktur anordnen.
Während Diamanten bei rund 1000 Grad Celsius entstehen, sind es bei Saphir und Rubin rund 600 Grad und beim Smaragd etwa 500 Grad. Diese Bedingungen – Druck und Hitze – findet man nur unter der Erde und Edelsteine, die auf diese Weise entstehen, zeichnen sich durch Reinheit und Härte aus. Weitere mögliche Bildungsprozesse hängen mit der Einlagerung von anderen Gesteinen oder der Beeinflussung durch Umwelteinflüsse wie Erosion zusammen.
Lagerstätten von Mineralien
Stellen, an denen sich Mineralien ansammeln, nennt man Lagerstätten. Dabei wird zwischen primären und sekundären Lagerstätten unterschieden: Primäre sind unmittelbar am Ort der Entstehung des Minerals, sekundäre sind Stätten, an die Mineralien etwa durch Erosion oder Sedimentverschiebungen gelangt sind. Eine häufige sekundäre Lagerstätte sind Flussbetten. Um mögliche neue Lagerstätten von Mineralien aufzuspüren, benötigt man geologisches Wissen – sowohl was die aktuellen Verhältnisse und den Gesteinsaufbau betrifft als auch in Bezug auf erdgeschichtliche Veränderungsprozesse.
Woher stammen Rubine, Saphire, Smaragde und Diamanten?
Grundsätzlich gibt es auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis Fundstellen von Edelsteinen. Welche das jeweils sind, hängt von den Bedingungen vor Ort ab. Die gefundenen Steine werden in der Regel für den Verkauf behandelt – mehr zu den Behandlungen zur Verbesserung von Edelsteinen hier.
Rubin-Vorkommen:
Rubine gibt es auf allen Kontinenten (außer der Antarktis), die wichtigsten und bekanntesten Lagerstätten liegen allerdings in Asien – vor allem Rubine aus Burma sind besonders begehrt. In Ostafrika befinden sich große Lagerstätten mit hochwertigen Rubinen, die heute die größten Mengen liefern.
Smaragd-Vorkommen:
Smaragd-Lagerstätten lassen sich etwa in Granitadern, in Gneis oder in Flusssedimenten finden. Die ersten Smaragdfunde lassen sich im Alten Ägypten und in Österreich, im Habachtal, belegen. Heute befinden sich die wichtigsten Abbaugebiete in Sambia und in Südamerika (Brasilien, Kolumbien) sowie im Uralgebiet in Russland.
Saphir-Vorkommen:
Saphire, die wie Rubine zu den Korunden gehören, kommen sowohl in Nordamerika als auch in Asien, Afrika und Australien vor. Heute sind es vor allem Fundstätten in Madagaskar, Burma und Sri Lanka, die die begehrtesten und hochwertigsten Steine liefern. Historisch wichtig waren vor allem die schon lange bekannten Fundorte in Sri Lanka und Kaschmir. Eine Sonderrolle nehmen die Saphire aus den USA ein, da sie andere Farben als die anderen Fundorte liefern.
Diamant-Vorkommen:
Nach Diamant-Lagerstätten wird auch heutzutage noch gesucht, da sich für diese begehrten Steine verlässlich sehr gute Preise erzielen lassen. Die wichtigsten Diamant-Minen befinden sich in Afrika (Botswana, Namibia, Sierra Leone, Südafrika und Zimbabwe), aber auch in Kanada und Russland werden Diamanten abgebaut.