Wissen
27.04.2022 Diamantenpreis: Wie der Wert von Diamanten bestimmt wird
Der Diamant wird als „König der Edelsteine“ bezeichnet und gilt als das härteste natürliche Material der Welt. Die Kristalle bestehen aus reinem Kohlenstoff und sind deshalb transparent. Durch Verunreinigungen mit anderen Elementen oder Defekte im Kristallgitter kommen die Edelsteine aber auch in Farben wie Blau, Grün, Rosa, Gelb und sogar Schwarz vor.
4 C’s maßgeblich für den Preis
Maßgeblich für den Wert eines Diamanten sind im Grunde die 4 C‘s: Colour, Cut, Clarity and Carat, also Farbe, Schliff, Reinheit und Carat.
Während bei Farbedelsteinen wie Rubin, Smaragd oder Saphir in der Regel farbintensive Steine besonders gefragt sind, ist bei Diamanten eine möglichst reinweiße Farbe wünschenswert. Das GIA hat zur Bewertung der Farbqualität eine international anerkannte Skala eingeführt, welche von D (Hochfeines Weiß) bis Z (Deutliche Tönung) reicht.
- D & E: Hochfeines Weiß
- F & G: Feines Weiß
- H: Weiß
- I & J: Leicht getöntes Weiß
- K, L & M: Getöntes Weiß
- N – Z: Deutliche Tönung
Eine Besonderheit sind natürlich entstandene farbige Diamanten, die äußerst selten sind. Sie werden als „Fancy Diamonds“ bezeichnet. Solche Farbdiamanten mit einer lebendigen Färbung gelten als besondere Raritäten und werden zu einem höheren Preis gehandelt.
Auch der Schliff (Cut) und die Qualität desselben ist für den Preis eines Diamanten ausschlaggebend. Denn die Strahlkraft eines Edelsteins wird schlussendlich durch den Schliff erzielt. Je hochwertiger die Qualität, desto mehr Lichtbrechungen beeinflussen die Brillanz und bringen dadurch den Kristall zum Funkeln. Diamanten haben meist einen Brillantschliff, doch auch Princess-Schliff und andere Schliffformen kommen vor. Die Schliffgrade werden dabei in fünf Qualitätsstufen unterteilt: EX ist der höchste und bestmögliche Schliff, VG steht für sehr gut, G für gut, M für Mittel, und P für gering.
Das dritte C, Clarity, bezieht sich auf die Reinheit. Je weniger Einschlüsse und natürliche Verunreinigungen ein Stein aufweist, desto besser wird dieser bewertet. Auch hier kommt eine genormte Reinheitsskala zum Einsatz: Diese reicht vom lupenreinen Diamanten (FL) bis zum Stück mit groben Einschlüssen (I3).
- FL: flawless | lupenrein (intern und extern)
- IF: internally flawless | lupenrein (intern)
- VVS1 & VVS2: very, very small inclusions | sehr, sehr kleine Einschlüsse
- VS1 & VS2: very small inclusions | sehr kleine Einschlüsse
- SI1 & SI2: small inclusions | kleine Einschlüsse
- I1, I2 & I3: inclusions | Einschlüsse
Schlussendlich ist auch die Größe bzw. das Gewicht eines jeden Diamanten ausschlaggebend. Die Größe von Diamanten wird stets in der Gewichtseinheit Carat angegeben, wobei 1 Carat 0,2 Gramm entspricht. Der Preis steigt dabei exponentiell mit dem Gewicht: Ein Zwei-Carat-Diamant ist immer mehr wert als zwei Einkaräter.
Preis pro Carat: Die Rapaport-Preisliste als Referenz
Die bekannteste Liste ist sicher der Rapaport Diamond Report. Als Gründer dieser Preisliste gilt Martin Rapaport, der 1978 die erste Tabelle entwickelte, um mehr Transparenz für Diamantenpreise zu schaffen. Heute wird die „Rap-Liste“ immer donnerstags um 23:59 Uhr EST aktualisiert und weltweit von Händlern als Grundlage für das Verhandeln von Diamantpreisen verwendet.
Der Rapaport-Bericht ist nur mit einem Abonnement einzusehen und besteht aus Tabellen für verschiedene Caratgrößen, in denen für Farbe und Reinheit Preise in US-Dollar angegeben sind. Kennt man Größe, Farbe und Reinheit eines Diamanten, lässt sich mit der Rapaport-Preisliste ein Preis berechnen.
Diamanten als Wertanlage
Diamanten eigenen sich nicht als kurzfristiges Investment oder gar Spekulationsobjekt. In Diamanten als Wertanlage kann aber investiert werden, wenn man mit einem sehr langen Anlagezeitraum (20 Jahre +) mitbringt.
Als Anlagediamanten kommen Farbdiamanten („Fancy Diamonds“) oder Diamanten in bester Qualität ab einer gewissen Größe in Frage. Ein Zertifikat eines unabhängigen Instituts ist immer obligatorisch.
Wir bei The Natural Gem empfehlen als Wertanlage vorrangig gängige naturfarbene, unbehandelte Farbedelsteine, allen voran Rubin, Saphir und Smaragd. Diese Edelsteine sind seit Jahrhunderten stark nachgefragt, sie gelten als besonders schön, sind wesentlich seltener als Diamanten und erzielen in Investmentqualität hohe Preise.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen